Wir waren damals zu zweit, mein Cousin ,14 und ich 15 Jahre alt und haben den Sankt - Annen - See, einen ehemaligen vulkanischen Krater im Harghita - Gebiet besucht. Wir haben direkt am Seeufer gezeltet und sehr oft darin gebadet.
Auf der gegenüberliegenden Seeseite zeltete eine größere Gruppe jugendlicher Szekler, so um die 20 Jungs.Ab und zu sind wir hinüber geschwommen und haben uns mit ihnen unterhalten, was allerdings nur mit Dolmetschern möglich war. Unser ungarisch war zu mager und bis auf 2 konnten alle anderen fast kein Rumänisch sprechen oder verstehen. Wir waren darüber doch etwas erstaunt und fragten, ob sie denn kein Rumänisch als Pflichtfach in der Schule hätten? (Ceausescu - Zeit).
Doch, das hatten sie natürlich, aber da sich nahezu alle Schüler weigerten, rumänisch zu lernen, konnten die Lehrer ja nicht die kompletten Jahrgänge durchfallen lassen, und so bekamen sie halt auch alle eine 4 oder 5 um gerade noch in´s nächste Schuljahr übernommen zu werden. Damals war es eben tatsächlich so, dass im Szeklerland selbst der Polizist und die Parteiführer ungarisch sprechen mussten, sonst hätten sie keine Chance gehabt, im Alltag zu überleben.
Und vermutlich ist das Heute immer noch nicht viel anders, ich habe zumindest festgestellt, dass selbst Heute viele ungarischen Kinder, die in Klausenburg die ungarischen Schulklassen besuchen nur oberflächliche Kenntnisse der rumänischen Sprache besitzen. Obwohl ich nur 16 Jahre in Rumänien gelebt habe, rumänisch bei mir erst 3 Jahre nach deutsch und ungarisch in den aktiven Wortschatz kam, so spreche ich Heute noch besser rumänisch als fast alle meine ungarischen Freunde in Klausenburg


Sebastian