Ein Treffpunkt für deutschsprachige Rumänen und Rumänienfreunde
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Eine Schnurre aus der Zeit des "Titanen der Karpaten" - das müsste wohl 1990 gewesen sein. Wir kamen im bei Nacht über die Grenze gefahren und in allen Ortschaften sah es gespenstisch aus: alle 500m gab es in den Städten ein schwaches Licht, die meisten Beleuchtungen waren wohl dem Sparzwang zum Opfer gefallen. (es gab damals meist nur 25 W Glühbirnen zu kaufen, Benzin nur 15 Liter je Auto und Monat...)
Dann sahen wir immer wieder riesige Banner quer über die Straße hängen: "25 ani lumină "
Flugs dichteten wir: 25 Jahre Licht ! Genug der Verschwendung!! Schluss damit!!
Sebastian
Viel von dem besonderen Reiz Rumäniens liegt freilich auch in den allenthalben sichtbaren Unzulänglichkeiten. Nur damals war das schon sehr extrem. Noch dramatischer wirkte sich der Sparzwang beim Gas aus. Es gab im Winter Auflagen, wie viel Gas jemand verbrauchen "durfte". Diese Zuteilung wurde Jahr für Jahr herabgesetzt. Wurde sie überschritten, bekam man einen Strafpreis verpasst, d.h. für den "Mehrverbrauch" musste eine Familie dann einen 4-5 x höheren m3 - Preis für´s Gas bezahlen. Als Folge sah man in der Stadt in Blok - Wohnungen dass aus manchen Fenstern Ofenrohre herausguckten, die Besitzer hatten kleine Holzöfen im Zimmer, um nicht erfrieren zu müssen. In anderen Fällen zogen 2-3 Familien gemeinsam in eine Wohnung. Sobald die Gaszuteilung aufgebraucht war, wechselten sie in die nächste Wohnung, bis auch dort die Gaszuteilung zu Ende war...
Noch eine der skurrilsten Blüten von Ceausescu´s Manipulationen: In einem recht kalten Winter mit weit eingeschränkten Gas - Soll - Zuteilungen, gab der "conducator" die Devise aus: Weder Fernsehen noch Radio durften mehr allzu niedrige Temperaturen melden. Folglich war das Wetter gekappt, es "durften" in Wetterberichten / Voraussagen durfte es in Rumänien eben einfach nicht kälter als die minimale Soll - Temperatur werden ( - 10 oder - 15°C).
Eine Gasmengenbeschränkung gab es in Orsova nicht, es wurde mit Öl über Fernwärme geheizt. Die Beschränkung bestand hier in der Zeitlichen Verfügbarkeit von Wärme und Warmwasser
Gas hatten wir nur in Flaschen zum Kochen und das, zumindest bis Januar 1982, meistens in ausreichender Menge.
Noch mal´der passende Witz aus der Zeit. - Das war so ein Ventil, um mit den schwierigsten Dingen irgendwie "zurechtzukommen".
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- "Die ersten 1-2 Monate würde man noch nicht viel bemerken, spätestens im 3. Monat würde aber ein chronischer Sand - Mangel auftreten"
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