Umweltschutz

[Olli]

Die ganze Welt schreit nach Umweltschutz!
CO2 Vermeidung, Die Abholzung der Urwälder, Plastikmüll im Meer und so weiter...
Und in Rumänien verkaufen sie fröhlich Speisesalz im Plastikbeutel im Pappkarton...
Tut das Not? - Reicht der Pappkarton alleine nicht (So wie in Deutschland)? - Zumal das Salz auch noch feucht war...

[Sebastian]

Ich fürchte in Rumänien haben die meisten Leute so viele nahe liegende brennende Sorgen, dass die Meisten auf Umweltgesichtspunkte einfach nicht achten.
Und in den Zeiten des Kommunismus gab es funktionierendes Recycling für Glas (genormte Gebinde mit festen Preisen), Papier wurde sparsamst verwendet, Plastik war noch kaum im Einsatz, vieles wurde lose verkauft, selbst das Brot ging unverpackt über die Ladentheke...
Als plötzlich die Flut an neuen, attraktiv verpackten Produkten aus dem Westen hereinbrach, war niemand von den Händlern interessiert an einer Erziehung für Sinn und Unsinn aufwendiger Verpackungen, die großen Ketten waren froh über das Fehlen von Pfandsysthemen...
Es wurde Jahrzehntelang nichts gemacht, die Vermüllung der Natur durfte ungeniert voranschreiten.
Kleine Gruppen engagierter Naturfreunde konnten allenfalls zu freiwilligen Sammelrunden auf schönen Bergpfaden aufrufen...
Nur eines von tausenden möglicher Beispiele: vor Jahren fuhren wir mal im Tal des Somesul Cald abwärts. Es hatte extrem geregnet, alle Bäche liefen über. Auf einem der Stauseen sahen wir eine unüberschaubare weiße "Deckschicht" aus PE - Flaschen die fast dicht an dicht den riesigen See überzog. Ein einzelnes Ruderboot fuhr über den See und die 2 Insassen versuchten die Plastikflaschen einzusammeln
Traurig aber wahr.

[Tim Noris]

Lärmvermeidung gehört auch zum Umweltschutz, lest mal:
https://www.der-postillon.com/2015/02/n ... -2017.html

[Tim Noris]

Ja Olli und Sebastian, das Dümmste was ich jemals gesehen hab, war in den 70-er, 80-er Jahren in Rumänien ein Liter Milch, verkauft in Plastiktüten.
Und daheim irgendwo hatten wir die Glasflaschen rumlungern weil sie nicht mehr als Pfandgut genommen wurden...
Damals hat sich kein Mensch Gedanken gemacht wohin mit dem ganzen Plastikzeug, und jetzt haben wir den Salat...wir atmen den Mist ein, essen und trinken ihn. Mikroplastik. Und das was verbrannt wird, atmen wir nochmal ein.
Kein Wunder dass immer mehr Menschen an Krebs erkranken. Das Zeug sieht man nicht, es ist aber da, überall.
Aber Sebastian, dein Beispiel mit den Zweien die Plastikflaschen eingesammelt haben spricht Bände: Weniger als ein Tropfen auf dem heißen Stein...

[Sebastian]

Und trotzdem führt wohl kein Weg daran vorbei. Ich kann immer nur für mich selber sprechen und handeln. Mittelfristig kann ich wohl nur dafür sorgen, dass sich um mich herum etwas verbessert. So wie ich seit Jahren dafür sorge, dass ich 2-3 mal im Jahr die immer weniger begangenen Wald - und - Wiesenpfade in meinem Umkreis - in Marisel - mit einer Rosen - oder - Astschere freischneide um mir selber und meinen Gästen das Wandern zu erleichtern, muß ich mir wohl öfter einen großen Sack zum Wandern mitnehmen und die Umgebung absammeln in der ich unterwegs bin. Die jungen Leute von den einheimischen Wandervereinen, Salvamont... tun das bereits immer mal wieder
(das habe ich schon vor vielen Jahren beobachtet und in einer mailliste von Wanderfreunden darüber gelesen, wie einzelne Teilnehmer gleichgesinnte einluden: Ich gehe am Sonntag in die ... - Berge um Müll zu sammeln, wer hat Lust, mich zu begleiten?....)
und die brauchen eben jede Unterstützung - bis auch in diesem Land die Menschen verstehen, dass Umweltschutz ALLE angeht und nur gemeinsam funktioniert. Klar ist das ein weiter Weg, aber es gibt immer mal wieder auch Beispiele, die in die richtige Richtung weisen.
Sebastian

[Tim Noris]

Sebastian, die Gesellschaft verändert sich, Gott sei Dank. Es gibt viele junge Menschen die auf die Umwelt achten, mittlerweile.
Wenn ich in die '80-er Jahre zurückdenke, ohweh... da war man mal im Wald und hat lauter Müll gesehen, Haushaltszeug, einfach weggeworfen.
Jeden Frühling wurde unser Fluss, die Pegnitz, gesäubert, was man da gefunden hat, unglaublich... Fahrräder, Fernseher, Kühlschränke, Computer, Mikrowellengeräte...
und in Rumänien wars nicht besser.

Apropos, nur als Anekdote: Mir war mal das Fahrrad aus dem Hof geklaut worden. 2 Tage später war es wieder da, mit einem Zettel angehängt:
"Tut mir leid, ich brauchte dich mal".
Na wenigstens war das mal ein ehrlicher Dieb und das Ding ist nicht im Fluss verschwunden.

[Tim Noris]

"Als plötzlich die Flut an neuen, attraktiv verpackten Produkten aus dem Westen hereinbrach, war niemand von den Händlern interessiert an einer Erziehung für Sinn und Unsinn aufwendiger Verpackungen"

Ich war mal mit meinem Buben auf dem Markt und hab ihm gezeigt wie man von den Bauern einkauft, es müssen nicht die schönsten Äpfel oder Pfirsiche sein, die am besten schmecken, und man nimmt von Zuhause eine Einkaufstasche mit.
Daneben, Massenware aus der Türkei: Schön verpackt, alle gleich hübsch, Nektarinen.
Und da ist es mir eingefallen: Die Sendung im TV, "Dingsda", da sollten Kinder was erklären.
Sagt ein Mädchen: Pfirsiche sind wie Nektarinen, nur mit Teppich drauf.

[Tim Noris]

Zu Olli: Du hast Recht, bei uns gibt es das Salz in der Pappschachtel und die landet ins Altpapier. Wozu man noch einen Plastikbeutel dazu braucht, ist mir schleierhaft.